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Labyrinth

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Frau Religionslehrerin Schneeweiß hatte in den frühen Morgenstunden mit den Erstklasslern ein großes Labyrinth ausgetreten, was in den anschließenden Religionsstunden gleich zahlreich "begangen" wurde.

Das Symbol des Labyrinths gehört zu den ältesten der Menschheit und findet sich schon auf jahrtausendalten Steinen, Felsinnenschriften, Gefäßen uvm. eingeritzt und eingraviert. Auch ins Christentum fand das Symbol des Labyrinths schon früh Einzug. So finden sich in alten Handschriften eine Vielzahl an Darstellungen von Labyrinthen und auch die christliche Architektur (besonders in den Kathedralen der Gotik) zeugt davon. Als berühmtestes Labyrinth kann sicherlich jenes in der Kathedrale von Chartres angeführt werden. Als ältestes christliches Labyrinth gilt jenes in der 324 n. Chr. gebauten Reparatusbasilika in Algerien. Dieses ist als Bodenmosaik in den Boden eingelassen.

Im christlichen Kontext lässt sich das Symbol des Labyrinthes als Weg zur Einkehr deuten, auf dem der Mensch sein Leben bedenken kann. Wer sich selbst, den Sinn des Lebens und Gott erfahren will, der muss auch bereit sein, diesen Weg mit all seinen Kehren und seiner ihm nicht bekannten Länge zu beschreiten. Die vielen Bögen und Wendungen lassen sich als Spiegel der eigenen Lebenswendungen verstehen. In der christlichen Darstellung des Labyrinthes, wie es besonders in der Gotik zum Ausdruck kam, steht das Kreuz im Mittelpunkt und durchzieht alles. So wird der Weg vom Kreuz überall berührt und getragen. Derjenige, welcher es bis zur Mitte des Labyrinths schafft, muß dort seine Richtung ändern. Auf diese Weise stellt das Labyrinth ein Bild für die Grundhoffnung des Christentums dar: Derjenige, welcher bereit ist und nicht aufgibt, darf in seinem verschlungenen Leben umkehren, neu beginnen und schließlich auferstehen.

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